Grazer Stadtschreiber:in


Auf Einladung der Stadt Graz verbringen Schriftsteller:innen aus Österreich und anderen Staaten einen begrenzten Zeitraum (1 Jahr) als Gäste in Graz.

Die Idee des traditionellen Stadtschreibers des Mittelalters, der bei Ratssitzungen als Protokollführer diente, wurde wieder aufgegriffen und neu definiert. Die eingeladenen Schriftsteller:innen erhalten die Möglichkeit, ohne finanziellen Druck ihrer literarischen Tätigkeit nachzugehen und sich mit der Atmosphäre und der Kulturszene der Stadt auseinanderzusetzen.

Die Ausschreibung "Grazer Stadtschreiber:in" richtet sich nur an Literat:innen bzw. Autor:innen (Prosa, Lyrik, Theater)! (siehe Richtlinien)

Die Bewerbung ist ausschließlich per Mail an kulturamt@stadt.graz.at möglich, die Bewerbungsunterlagen müssen ohne Ausnahme im Pdf-Format übermittelt werden!

Die derzeitigen Jurymitglieder sind:


MMaga Bakk. Silvana Cimenti
Natascha Gangl
Paul Klingenberg
Mag. Stefan Schmitzer
Andrea Stift-Laube


Richtlinien


Richtlinien für das Literaturstipendium "Grazer Stadtschreiber:in"

Guidelines for the literature scholarship "Grazer Stadtschreiber:in"


Betreuung


Die Betreuung erfolgt seit 1997 durch die Kulturvermittlung Steiermark über das Internationale Haus der Autor:innen Graz (I.H.A.G.)
kulturvermittlung.org


Einreichfrist

Der Einreichtermin wird bis spätestens 15.1. des Vergabejahres am Kulturserver veröffentlicht.


KONTAKT

Mag. Christian Mayer
Kulturamt der Stadt Graz
Stigergasse 2 (Mariahilfer Platz), 3. Stock, 8020 Graz
Tel.: +43/316/872-4940
e-mail: christian.mayer@stadt.graz.at

ABTEILUNGSLEITER
Michael A. Grossmann
Kulturamt der Stadt Graz
Stigergasse 2 (Mariahilfer Platz), 2. Stock, 8020 Graz
Tel.: +43/316/872-4900
e-mail: michael.a.grossmann@stadt.graz.at


Aktuelle Stadtschreiberin (September 2025 - August 2026)

Slata Roschal

Biografie:
Geboren 1992 in Sankt Petersburg. Studium der Germanistik, Slavistik und Komparatistik in Greifswald, Promotion 2021 an der LMU München (Der Mann im Untergrund. Zu einem Männlichkeitstypus in der russischen Literatur der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Vandenhoeck & Ruprecht 2022).

Zuletzt: Lyrikband Ich brauche einen Waffenschein ein neues bitteres Parfüm ein Haus in dem mich keiner kennt bei Wunderhorn Heidelberg (März 2025). Ausgezeichnet mit Feldkircher Lyrikpreis, Literaturstipendium der Stadt München, Arbeitsstipendium des Deutschen Literaturfonds, Shortlist Lyrikpreis München.

Weitere Stipendien, Auszeichnungen:
August – September 2025: Residenzstipendium im Künstlerdorf Schöppingen Mai – Juli 2025: Residenzstipendium am Heinrich-Heine-Haus Lüneburg Oktober – Dezember 2024: Residenzstipendium am Schriftstellerhaus Stuttgart Mai 2024: Poetikvorlesungen an der Germanistik LMU München

Begrüdung der Jury:
Slata Roschal ist nicht nur als Autorin von inzwischen drei Gedichtbänden und zwei Romanen vielfach ausgezeichnet und im Feuilleton wohlgelitten (ihr aktueller Gedichtband "Ich brauche einen Waffenschein ein neues bitteres Parfüm ein Haus in dem mich keiner kennt" ist etwa erst im März 25 erschienen und schon ausgezeichnet mit dem Feldkircher Lyrikpreis, dem Literaturstipendium der Stadt München, dem Arbeitsstipendium des Deutschen Literaturfond und einem Eintrag auf der Shortlist Lyrikpreis München), sondern auch als Kritikerin, Übersetzerin aus dem Russischen und als Herausgeberin tätig.

Ihre besondere Stärke als Dichterin ist es, eine elegante Balance zwischen mitleidloser, lakonischer Rede und poetischem Einfall zu halten, oder diese tänzerisch immer wieder neu herzustellen. Derzeit arbeitet Roschal zum Beispiel an einem Romanprojekt rund um einen toten Autor in einem Hotelzimmer, das von der Anlage her beides zugleich umfasst: ein intertextuelles Spiel mit literarästhetischen Binnenproblemen und, ernstlich, ein Bild der parallelen, berührungslosen Leben in den füreinander fast unsichtbaren Welten der sich verschärfenden Klassengesellschaft.

Wir gehen davon aus, dass Slata Roschal als Stadtschreiberin, in ihrer Eigenschaft als Vortragende ihrer eigenen Texte, als Teilnehmerin am künstlerischen Diskurs und als Netzwerkerin das literarische Leben in Graz bereichern wird. Ebenso gehen wir davon aus, dass Graz Impulse bereithält, die ihr und ihrer equilibristischen Poesie nützlich sein werden.


Bisherige Stadtschreiber:innen

2024/2025: Andra Rotaru
2023/2024: Andrea Scrima
2022/2023: Abdelaziz Baraka Sakin
2021/2022: Florian Neuner
2020/2021: Jana Radičević
2019/2020: Volha Hapeyeva
2018/2019: Kinga Toth
2017/2018: Radka Denemarková
2016/2017: Najem Wali
2015/2016: Ulrich Schlotmann
2014/2015: László Garaczi
2013/2014: Ivana Sajko
2012/2013: Dana Ranga
2011/2012: Barbara Marković
2010/2011: Jörg ALBRECHT
2009/2010: Fiston Mwanza
2008/2009: Péter Zilahy
2007/2008: Digitale Visitenkarte am KulturServerGraz Nazar Hontschar
2006/2007: Digitale Visitenkarte am KulturServerGraz Saša Stanišiæ
2005/2006: Digitale Visitenkarte am KulturServerGraz Maruša Krese
2004/2005: Kenka Lekovich
1996/2003: Digitale Visitenkarte am KulturServerGraz Dževad Karahasan
1996: (1/2 Jahr) Boris L. Rahmanin
1994/1995: Gundi Feyrer
1993/1994: Franz Josef Czernin
1992/1993: Gert Jonke
1991/1992: Anselm Glück
1990/1991: Angela Krauß
1989/1990: Norbert Gstrein
1988/1989: Dr. Libuše Moníková